Eltern-Kind-Kurse, musikalische Früherziehung oder Grundausbildung – ein vielfältiges Familienangebot
Jedes Kind bringt bereits von Geburt an ein gewisses Repertoire an Musikalität mit, welche mit Hilfe der Eltern entsprechend gefördert werden kann. Eine Studie des Musikinformationszentrum zeigt, dass es viele Vorteile hat, wenn frühzeitig mit dem gemeinsamen Musizieren, wie rhythmischen Bewegungsspielen und Reimen oder vorgesungenen Liedern begonnen wird, denn Eltern können dadurch die Intelligenz ihrer Kinder fördern. Außerdem hat gemeinsames Musizieren einen Einfluss auf die Kreativität und auch motorischen Fähigkeiten der Kinder. Takt- und Rhythmusgefühl können durch körperliche Bewegungen, zB.: durch Schaukeln des Kindes im Arm zur Musik geprägt werden. Gleichzeitig bringt Musik viel Spaß mit sich und ermöglicht es Kindern auf spielerische Weise musikalische Bildung und Frühförderung zu erlangen.
Welche Angebote für Kinder gibt es an Musikschulen?
Es gibt viele Möglichkeiten, die Eltern bereits von zu Hause aus dafür tun können, dass ihr Kind eine musikalische Entwicklung und der damit einhergehenden Förderung verschiedenster Fähigkeiten durchläuft. Auch Musikschulen bieten verschiedene Unterrichtsvarianten für verschiedene Altersgruppen und Entwicklungsstufen der Kinder an, um die Eltern bei der musikalischen Förderung zu unterstützen. Wir stellen dir hier die gängigsten Angebote vor, die es definitiv an städtischen Musikschulen für dein Kind geben sollte:
- Eltern-Kind-Gruppen
- Musikalische Früherziehung
- Musikalische Grundausbildung
- Instrumentenkarussell
- speziellere Angebote und neue Kurse
Ab wann können Kinder zur Musikschule?
Kinder beginnen bereits im Mutterleib auf Geräusche in der Außenwelt zu reagieren oder auf den Herzschlag und die Stimme der Mutter zu achten. Mit der musikalischen Förderung bei Kindern kann daher nicht früh genug begonnen werden, denn bevor Kinder überhaupt sprechen können, entwickeln sie ihre eigene Musikalität. Musikschulen bieten schon ab dem ersten Monat entsprechenden Musikunterricht an, um bestimmte musikalische Fähigkeiten oder auch Musikinstrumente zu erlernen.
Erste Station: Eltern-Baby-Kurse
Wie du bereits weiter oben lesen konntest, ist die frühzeitige Musikentwicklung deines Babys sehr wichtig. Daher bieten viele Musikschulen in Deutschland Kurse an, wo Eltern mit ihren Babys (0-14 Monaten) wöchentlich, unter der Leitung eines/einer Musiktherapeuten/-in, erste rhythmische Erfahrungen machen können.
Den Musiktherapeut*innen ist es vor Allem wichtig, mit Hilfe elementarer Musikpädagogik, die Bindung zwischen Eltern und Babys auf Basis musikalischer Kommunikation zu wecken und stärken. Dabei soll die Grundlage des Kurses aus melodischen und rhythmischen Elementen, körperlicher Bewegung, einfachen Klangobjekten und der Stimm-Entdeckung bestehen.
Eltern können dabei erste Emotionen und verbale, sowie körperliche Entwicklungen bei ihrem Baby beobachten.
Da sich die Preise von Stadt zu Stadt unterscheiden, bitten wir dich darum, dich selbstständig in der Entgelt-Tabelle auf der Website deiner Wunschmusikschule zu informieren. Als Orientierung geben wir dir zwei Preisbeispiele aus Berlin und Hamburg
- An der Musikschule City West in Berlin kosten 45 Minuten circa 5,00€.
- Im Hamburger Konservatorium kosten 45 Minuten circa 10,00€.
Mit dem Wachstum und der nächsten Entwicklungsstufe deines Kindes bieten Musikschulen Eltern-Kind-Kurse an.
Eltern-Kind-Kurse für Kinder ab 2 Jahren
Eltern-Kind-Kurse sind für Kinder ab dem 2. Lebensjahr geeignet. Dabei dienen die Eltern als ein Modell für ihre Kinder, indem sie aktiv mit ihnen spielen und musizieren. Bereits erlernte musikalische, motorische, soziale und verbale Fähigkeiten können weiterentwickelt oder neu entdeckt werden. Diese Kurse geben den Eltern vor Allem Anregungen und Ideen für das gemeinsame Musizieren in der Familie und die Bindung zueinander wird gestärkt.
Die Kurse beinhalten gemeinsames Singen und Tanzen in spielerischer Form. Erste Instrumente wie Trommeln, Glöckchen, Rasseln und Klanghölzer/-stäbe können ausgetestet werden, sodass rhythmische Erfahrungen gesammelt werden. Es werden gemeinsam rhythmische Gedichte gesprochen oder Fingerspiele angeboten.
Die Preise kannst du wieder individuell auf der Website deiner Musikschule nachlesen. Nach eigenen Recherchen scheinen die Eltern-Kind-Kurse oftmals auch die Eltern-Baby-Kurse zu sein und belaufen sich daher auf ähnliche Preise wie oben genannt. Also schau einfach welches Alter angegeben wird, dass es für dich und dein Kind auch passt.
Im Anschluss an den gemeinsamen Eltern-Kind-Kurs können Kinder ihre nächsten musikalischen Erfahrungen erstmals ohne ihre Eltern im Kurs für musikalische Früherziehung machen.
Musikalische Früherziehung für Kinder
Die musikalische Früherziehung (MFE) ist für Kinder von 3,5-6 Jahren (das ist an den jeweiligen Musikschulen immer unterschiedlich). Hier können Kinder erstmals ohne die Eltern ihre Musikalität selbstständig, mit Hilfe von Musikpädagog*innen, fördern.
Bereits zuvor gesammelte musikalische Erfahrungen können vertieft und erweitert werden. Kinder beginnen Noten zu lernen, verschiedene Instrumente kennenzulernen und zu spielen. Da Kinder in dieser Phase gerne Lärm entdecken und erzeugen, sind typische Instrumente zum Beispiel die Trillerpfeife, Blockflöte oder Maracas. Dabei bleibt der spielerische Charakter beim Lernen weiterhin bestehen, sodass die Kinder den Spaß am Musizieren beibehalten.
Ziele der musikalischen Früherziehung
Die Hauptziele des Kurses sind es, ein Liedsammelsorium, bestehend aus einfachen Melodien traditioneller und moderner Kinderlieder, aufzubauen, um den Kindern verschiedene Musik-Generationen beizubringen und zu zeigen. Im Bereich des Tanzes und der Bewegung werden die Kinder im motorischen Erleben gefördert, indem verschiedene tänzerische Grundstrukturen erlernt werden. Dabei dient die Improvisation zur Förderung von kreativen Bewegungen. Die Instrumentenlehre kann Kinder erste Eindrücke für ihr Lieblingsinstrument geben, welches sie nach diesem Kurs anfangen können zu spielen.
Das sind nur die Hauptziele der musikalischen Früherziehung. Dein Kind kann sehr von solch einem Kurs profitieren und unter Anderem Erfahrungen im Bereich des Musikhören, der elementaren Gehörbildung und Notenlehre sammeln.
Die Kosten sind in jeder Stadt unterschiedlich, daher erkundige dich auch hierfür selbstständig auf der Website deiner jeweiligen Musikschule.
Nach diesem Kurs wird dein Kind womöglich erste Ideen für ein Instrument, dass es spielen möchte, haben. Hierfür überlege dir, ob dein Kinder den Kurs für die musikalische Grundausbildung besuchen soll.
Musikalische Grundausbildung
Ab dem 6. Lebensjahr kann mit der musikalischen Grundausbildung begonnen werden. Meistens findet diese in der ersten Klasse der Grundschule statt. Dort beinhaltet der Musikunterricht die Notenlehre und meistens wird Blockflöte als erstes einfaches Instrument angeboten, da sie erste musikalische Fertigkeiten für einen späteren Instrumentenwechsel voraussetzt. Wünscht dein Kind mehr musikalische Förderung, kannst du an einer Musikschule in deiner Nähe dein Kind zusätzlich in einem Kurs für die musikalische Grundausbildung anmelden.
Wenn dein Kind lieber ein anderes Musikinstrument lernen möchte, sind die gängigsten und am besten dafür geeignetsten die Geige, das Cello, das Klavier/Keyboard, Gitarre oder Schlagzeug.
Sollte dein Kind noch nicht genau wissen, welches Musikinstrument es spielen möchte, kannst du es bei einem Instrumentenkarussell anmelden. Dies bieten die meisten Musikschulen an.
Instrumentenkarussell an einer Musikschule
Das Instrumentenkarussell wird vor Allem für Kinder ab dem 6. Lebensjahr angeboten, die unbedingt ein Instrument spielen möchten, aber sich bei der Großen Auswahl noch nicht entscheiden können.
Neben dem Kennenlernen verschiedener Instrumente und Herausfinden wie sie aufgebaut sind und gespielt werden, kann dein Kind gemeinsam mit anderen Kindern innerhalb eines Jahres eine Menge verschiedener Instrumente erforschen und ausprobieren. Zu sehen, dass andere Kinder bei der Wahl ebenfalls unentschlossen sind, könnte die Motivation deines Kindes steigern, Freude am Instrumentenlernen zu finden.
Informier dich einfach an den Musikschulen in deiner Nähe, welche Instrumente das Instrumentenkarussell zum Ausprobieren anbietet und besprich gemeinsam mit deinem Kind, ob es Lust hätte, sich anzuschließen. Du als Elternteil kannst dadurch die Wünsche hinsichtlich des ausgesuchten Instrumentes deines Kindes fördern und unterstützen.
Die Preise sind meistens in einem angemessenen Rahmen – informier dich einfach an deiner Musikschule dazu.
Du kannst dich auch gemeinsam mit deinem Kind durch unser Instrumentenverzeichnis klicken und deinem Kind die verschiedenen Instrumente erklären und näher bringen, evtl. sogar bereits aussuchen und kaufen.
Weitere Musikschulen-Angebote für Kinder
Einige städtische Musikschulen bieten auch speziellere musikalische Kursangebote für Kinder an, dazu zählen:
- Heilpädagogische Musikerziehung
- Musiktheater für Kinder
- Tanz und Bewegung für Kinder
- Chor für Kinder
- uvm.
Es gibt also viele Möglichkeiten deinem Kind eine entsprechende Förderung, mit Hilfe der Musikschulen, zu gewährleisten. Wir wünschen dir jedenfalls viel Spaß und Erfolg dabei und hoffen, dass dir der Artikel für deine Entscheidung, welches Kursangebot es für dein Kind sein soll, weitergeholfen hat.