Der Schlüssel zum ganzheitlichen Verstehen musikalischer Werke
Du möchtest unbedingt deinen Lieblingssong auf deinem Instrument nachspielen oder ihn nachsingen? Du hast eine Melodie im Kopf, die dir nicht verloren gehen soll und möchtest versuchen, sie auf Papier zu bringen? Du möchtest komponieren und Songs kreieren? Dann empfehlen wir dir neben dem Standard-Musikunterricht auch einen Zusatzkurs in Musiktheorie an deiner Musikschule zu belegen. Dort werden dir die Grundlagen zum Verständnis der Musik beigebracht. Also in etwa vergleichbar damit, dass du einst lesen gelernt hast und nun große Wissenschaften und Studien verstehst.
Heute wird es etwas theoretischer als in unseren anderen Artikeln. Wir möchten dir einen kurzen Überblick zum Thema „Musiktheorie“ verschaffen, sodass du ein Grundverständnis für das zukünftige Musizieren erlangst.
Was ist Musiktheorie?
Musiktheorie kann als eine Art der Kommunikation zwischen Musiker*innen verstanden werden. Seit des Antiken Griechenlands wird sie zum verstehen und beschreiben von Phänomenen in der Musik eingesetzt. Musiktheorie ist somit ein Teil der Musikwissenschaft und als ein wichtiger künstlerischer Bereich des Musizierens zu verstehen.
Somit ist sie auch wichtiger Bestandteil beim Erlernen eines Instrumentes. Viele Musikschulen bieten demnach das Fach Musiktheorie als eigenständigen Kurs an, der zusätzlich zum Einzel- oder Gruppenunterricht belegt werden kann.
Warum ist Musiktheorie wichtig?
Schon der Begriff „Theorie“ schreckt einige davon ab, sich damit auseinander zu setzen. Dabei kann es ein großer Vorteil sein, sich mit den Konzepten der Musiktheorie auseinanderzusetzen, um es beim Musizieren leichter zu haben. Sie hilft dir dabei dein Instrument zu verstehen, besser spielen zu können und im Kontext mit anderen gezielter einzusetzen. Dies führt dazu, dass selbstgeschriebene Songs einen Mehrwert erlangen und du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Auch viele Musikpädagog*innen beschreiben die Sprache als ein notwendiges Instrument, um innerhalb der Musik kommunizieren zu können.
Die Grundlagen musikalischen Verstehens kannst du dir selbst erarbeiten – die Musikschulen helfen dir vor Allem intensiv dabei, wenn du dich auf das musikalische Studium an einer Musikhochschule oder deinen Masterstudiengang in Musiktheorie vorbereitest. Schließt nicht aus, dass du dieses Fach auch aus reinem Interesse belegen kannst.
Welche Grundlagen der Musiktheorie gibt es?
Wenn du dich bereits mit dem Instrumenten-Lernen, Musik machen oder Ähnlichem beschäftigt hast, werden dir die primären Grundlagen bekannt vorkommen:
- Melodie
- Harmonie
- Rhythmus
Wir erklären dir kurz und und knapp, welchen Part diese drei Grundlagen in der Musik bzw. in einem Song übernehmen.
Was sind Melodien?
Wer kennt es nicht, einen Ohrwurm nach dem Hören eines Songs zu haben? Aber wenn es Musiker*innen geschafft haben, dass ihre Fans den Song nicht mehr aus ihrem Kopf kriegen, dann haben sie eine besonders gute Melodie komponiert/geschrieben. Melodien sind also der wichtigste und einprägsamste Teil eines Songs – besonders Kinder können damit leicht erreicht werden.
Was ist Harmonik?
Das gleichzeitige Spielen mehrerer Töne, erzeugt die Harmonie und stellt ein zentrales Element in einem Song dar. Du kennst es bestimmt auch unter dem Begriff der Akkorde. Demnach gibt es drei wichtige Akkord-Folgen, die als Grundlage dienen:
- Tonika-Akkorde
- Dominant-Akkorde
- Prädominante
Diese drei Akkorde werden meist als römische Ziffern abgebildet. Da dies eine Wissenschaft für sich ist, kannst du dich gern hier intensiver darüber informieren.
Was ist Rhythmus?
Der Rhythmus gibt den Takt vor. Somit können Musiker*innen zusammen spielen, ohne sich die ganze Zeit dabei anschauen oder absprechen zu müssen. Rhythmus wird in verschiedenen Genres unterschiedlich definiert, aber verleiht allen Songs den gewissen „Flow“. Auch beim Rhythmus gibt es Grundlagen, die es zu verstehen gilt:
- Beats und Noten
- Takte und Taktangaben
- unbetonte und betonte Zählzeiten (On-Off-Beats)
- Zweier- und Dreiertakte
Da dies auch eine komplette Wissenschaft für sich ist und eine tonale Analyse voraussetzt, informiere dich gerne hier intensiver darüber.
Was sind wichtige musikalische Formen in der Musiktheorie?
Musikalische Formen in der Musiktheorie dienen dazu den Song ins praktische Umzusetzen. Sie sind also die Grundbausteine, die für einen Song festgelegt sind, um ihn zu spielen. Dazu zählen:
- Tonleitern (ganze und halbe Töne)
- Akkorde (Tonhöhen zusammen erklingen lassen)
- Tonarten (Dur oder Moll)
- Notation (Welche Noten werden nacheinander gespielt?)
Weitere Themengebiete der Musiktheorie
Neben den Grundlagen und dem Basiswissen, folgen darauf aufbauend weitere theoretische Bausteine, die ein musikalisches Stück oder Werk, einen Song oder eine Komposition besonders machen und abrunden.
- Instrumentation und Instrumentenkunde
- Arrangement
- Partiturkunde
- Gehörbildung
- Akustik
- Stimmung
Da diese Themen jeweils viel Übung benötigen und viel Wissen mit sich bringen, informiere dich gerne separat intensiver mit den einzelnen Themen oder belege einen Kurs an deiner städtischen Musikschule.
Welche Töne und Akkorde passen zusammen?
Sobald du deinen eigenen Song komponieren möchtest, kommt dir die Frage auf, welche Töne zu einem Akkord kombiniert werden könnten? Es gibt keine Gesetze oder richtigen Antworten, solange es für das Ohr gut klingt. Als Grundgerüst zur Orientierung gibt es diatonische oder chromatische Tonleitern, auf der sich Akkorde befinden. Hinzu kommt der Quintenzirkel.
Was sind diatonische Tonleitern?
Diatonische Töne sind tonleitereigen. Also spielst du Töne gemeinsam aus dieser Tonleiter, ist es diatonisch. Als Beispiel dient die C-Dur. Alle Töne auf C, D, E, F, G, A, H und C bilden gemeinsam die C-Dur.
Was sind chromatische Tonleitern?
Mit Halbtönen gewinnt dein Song das gewisse Etwas. Die sogenannte Färbung klingt etwas schief, aber im Kontext ergibt es beim richtigen Anwenden einen tollen Klang. Zu den Halbtönen gehört zum Beispiel der Akkord G, Fis und F. Die C-Dur wäre auf einer chromatischen Tonleiter also mit den Tönen C, Cis, D, Dis, E, F, Fis, G, Gis, A, Ais und H.
Was ist der Quintenzirkel?
Der Quintenzirkel dient dazu, Zusammenhänge von Harmonien, also benachbarte Töne, abzubilden. Wenn du den Quintenzirkel einmal verstanden hast, fällt es dir ganz leicht Töne, die gut zusammen passen, zu finden. Schaust du dir parallel den von uns verlinkten Quintenzirkel an, dann kannst du unser Beispiel besser verstehen: D-Dur, A-Dur, H-Moll und G-Dur. Diese Akkorde bilden das klassische 4-Chord-System eines Songs.
Was kostet das Belegen des Faches Musiktheorie an einer Musikschule?
Viele Musikschulen bieten Gehörbildung/Musiktheorie als Zusatzkurs an. Manche Musikschulen unterrichten dies auch während des Einzel- oder Gruppenunterrichts. Dies unterscheidet sich von Stadt zu Stadt, Bundesland zu Bundesland. Informiere dich direkt an deiner städtischen Musikschule über die Preise.
Unser Fazit
Dies war nur eine Zusammenfassung der Basics zum Thema Musiktheorie. Anhand unserer Recherchen und auch auf Basis unserer eigenen Erfahrung, wissen wir, dass du dich über einen langen Zeitraum mit dem Thema auseinander setzen kannst. Mit Hilfe deines Wissens kannst du deinen eigenen musikalischen Stil entwickeln und auch aus der Reihe tanzen, ohne dabei die Theorie zu verlassen. Zudem kannst du leichter deinen Lieblingssong nachspielen, finden und auch verstehen, was der oder die jeweilige Künstler*in da fabriziert hat. Wir empfehlen dir, dich damit zu befassen, entweder alleine oder für mehr Wissen dann mit Hilfe eines Kurses an deiner städtischen Musikschule. Es lohnt sich!